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      • Veröffentlicht am 5. Apr. 2023
      • Zuletzt bearbeitet am 29. Aug. 2023
    • 6 min

    Die Beleuchtung der Zukunft

    LEDs dominieren den Beleuchtungsmarkt immer stärker. In Zukunft werden sie dank peripherer Technologien noch dominanter werden – könnten durch neue Entwicklungen aber doch vom Thron gestoßen werden.

    beleuchtung-zukunft

    Die weitere Entwicklung der Beleuchtungstechnik lässt sich in drei Hauptkategorien einteilen: nachhaltige Projekte, automatisierte Systeme und wirtschaftliche Lösungen.

    Der European Green Deal ist ein von der Europäischen Kommission initiiertes Bündel von Maßnahmen mit dem Ziel, bis 2050 Kohlenstoff-Neutralität zu erreichen; die in diesem Jahr in Kraft tretende RoHS-Gesetzgebung, die Leuchtstofflampen verbietet, ist hierfür ein anschauliches Beispiel. Beleuchtungslösungen können einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem sie automatisierte und intelligente Geräte wie Anwesenheitssensoren, Lichtsensoren, intelligente Lampen usw. einsetzen. Schließlich hat die jüngste Pandemie viele Menschen dazu gezwungen, mehr Zeit zu Hause zu verbringen. Dies hat mitunter zum jüngsten Anstieg der Energiepreise und der verstärkten Nachfrage nach wirtschaftlichen Beleuchtungssystemen nicht nur in der Industrie, sondern auch zu Hause geführt.

    Fortschritte wird es nicht nur bei der Technologie, sondern auch bei der Bereitstellung und dem Einsatz geben. Ein wichtiger Schritt wird die Entwicklung des Konzepts „Light as a Service“ (LaaS) sein. Dahinter steht die Idee, die der Installation und Wartung hocheffizienter und intelligenter Beleuchtung für Geschäftskunden anzubieten, die sich dann stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Intelligente Systeme ermöglichen es den Anbietern, die eingesetzten Beleuchtungsanlagen umstandslos zu verwalten, Ausfälle oder verschleißbedingte Probleme proaktiv frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

    Die wichtigsten zu berücksichtigenden Faktoren

    Es gibt vier sichtbare Trends, die die Beleuchtungsbranche in den nächsten Jahren beeinflussen werden:

    • DALI steht für „Digital Addressable Lighting Interface“. Diese Technologie wurde von der Digital Illumination Interface Alliance entwickelt, um die Kommunikation von Beleuchtungssteuerungsgeräten untereinander zu ermöglichen und so ein verbundenes und flexibles System zu schaffen, das mit verschiedenen Produkten kompatibel ist. Es handelt sich dabei um einen offenen Standard für die Interoperabilität von Produkten, unabhängig von ihrer Marke (IEC 62386).
    • Die KNX-Zertifizierung ist Teil einer internationalen Norm, die einen Standard für Haus- und Gebäudeautomationsanlagen definiert. Dieses Protokoll erleichtert die Verwaltung von automatisierten und dezentralisierten Systemen. Die KNX-Zertifizierung gewährleistet die Interoperabilität aller Produkte innerhalb eines Systems, auch wenn sie von verschiedenen Herstellern und für unterschiedliche Anwendungen hergestellt wurden.
    • Obwohl die Automatisierung, primär in der Industrie, schon recht weit fortgeschritten ist, wird das Internet der Dinge diese Entwicklung auf eine neue Stufe heben. Intelligente Geräte wie Mobiltelefone oder intelligente Assistenten werden es den Nutzern ermöglichen, selbst große Beleuchtungssysteme bis ins kleinste Detail zu verwalten – von überall und zu jeder Zeit.
    • Da LEDs grundsätzlich das Leuchtmittel der Wahl sein werden, zeichnen sich bereits neue Technologien wie OLED am Horizont ab. LED-Systeme sind nicht nur effizienter und sparsamer im Betrieb als herkömmliche Leuchtmittel, sie bieten auch mehr Flexibilität bei der Anpassung von Projekten – und OLED wird für LED das sein, was LED für Glühbirnen war.

    Spezifische EU-Gesetzgebung und ihre Auswirkungen

    Die Richtlinie zur beschränkten Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe (Restriction of Hazardous Substances, RoHS) verbietet die Herstellung und den Import von Produkten, die das Leben und die Nachhaltigkeit gefährden. Sie schränkt die Verwendung von gefährlichen Stoffen, die häufig in elektrischen und elektronischen Produkten vorkommen, stark ein. Der Markt für herkömmliche Leuchtstofflampen ist dadurch stark beeinträchtigt worden. Ab dem 23. August 2023 dürfen die sogenannten T5- und T8-Leuchtstofflampen nicht mehr auf den europäischen Markt gebracht werden.

    RoHS fügt sich gut in den europäischen Green Deal ein; um dessen Ziel der Kohlenstoffneutralität zu erreichen, sind in den kommenden Jahren weitere restriktive Richtlinien wie RoHS zu erwarten.

    Wie sich LED weiter durchsetzen wird

    Die LED-Beleuchtung wird sich in naher Zukunft noch stärker behaupten, weil sie eine nachhaltige Beleuchtung ermöglicht, langfristig kostengünstiger ist und sich besser an spezifische Anforderungen anpassen lässt als herkömmliche Systeme. Außerdem wird die LED-Beleuchtung mehr und mehr auf den Menschen ausgerichtet sein. Das bedeutet, dass die Nutzer in der Lage sein werden, die Beleuchtungsumgebung an ihre eigenen Bedürfnisse anzupassen. Einigen Untersuchungen zufolge könnte die LED in 10 Jahren 90 % aller Lichtquellen weltweit ausmachen.

    Insbesondere wird die LED-Technologie das gesamte öffentliche Beleuchtungssystem vollständig verändern und Leuchtstoff- und Glühlampen ersetzen. Die Technologie bietet sowohl für die Bevölkerung als auch für die öffentliche Verwaltung eine Vielzahl von Vorteilen. Durch die Einführung von LED-Röhren in Kombination mit intelligenten Technologien kann ein effizienter Service zu geringeren Kosten angeboten werden, wie die Beleuchtung von größeren Flächen mit einer verbesserten Leuchtkraft – zu einem geringeren Stromverbrauch. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 12 Stunden pro Tag haben moderne LED-Anlagen eine Lebenserwartung von 15 Jahren oder mehr.

    Der Einsatz von LED-Beleuchtung kann durch die Kombination mit anderen Technologien weiter verbessert werden. Zum Beispiel mit spezieller Software für die Verwaltung öffentlicher Beleuchtungssysteme, welche die georeferenzierten Beleuchtungen automatisch verwalten kann. Oder die Meldung von Problemen über mobile Geräte sowie ein Fernverwaltungssystem, welches die korrekte Funktion überwacht, Lichter ein- und ausschaltet, bei Bedarf dimmt und Störungen in Echtzeit erkennt.

    Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres niedrigen Stromverbrauchs eignen sich die LEDs auch für den Einsatz in der Modebranche. Mehrere Hersteller setzen die Lichter in Freizeitkleidung wie Partykleidern und Party-T-Shirts ein. In Japan gehen die Verbraucher sogar noch einen Schritt weiter, indem sie LEDs hinter ihren Zähnen anbringen, um ein wirklich strahlendes Lächeln zu kreieren. Vielleicht handelt es sich hierbei nur um eine Eintagsfliege, aber es ist denkbar, dass sich allmählich eine etwas andere und diskrete Mode herausbildet.

    Einsatzmöglichkeiten für OLED

    OLED steht für „Organic Light Emitting Diode“. Einer ihrer großen Vorteile ist die Tatsache, dass es hier um eine flache Lichtquelle handelt, die in verschiedenen Formen hergestellt wird. Genau diese Flexibilität macht OLED zu einer äußerst interessanten Option für Beleuchtungsdesigner.

    Da anstelle von transparentem Glas Kunststoffschichten verwendet werden, wird das Licht blendfrei über die Oberfläche verteilt. OLEDs strahlen ein helleres, gleichmäßigeres und effizienteres weißes Licht aus und haben gleichzeitig die gleiche Farbqualität wie Glühlampen (IRC von 100 %).

    Da OLEDs in großen Mengen hergestellt werden, können sie die Leuchtstofflampen ersetzen, die derzeit in Wohnungen und Gebäuden verwendet werden. Momentan wird die Technologie jedoch nur dort eingesetzt, wo der Bedarf an Helligkeit zweitrangig ist, z. B. bei dekorativen Laternen und Spiegeln. In absehbarer Zukunft könnte es möglich sein, OLEDs als eine Art zweite Schicht auf Tapeten, Decken oder Fenstern zu verwenden. 

    Andere vielversprechende Technologien

    Durch eine Kombination von vierfarbigen Laserdioden kann weißes Licht erzeugt werden. Dies wird in naher Zukunft die Herstellung von Lampen ermöglichen, die weitaus fortschrittlicher sind als die derzeitigen LED-Lampen. Derzeitige Laser-Glühbirnen haben die gleiche Form wie herkömmliche Glühbirnen und können daher in die vorhandenen Fassungen passen. Der Unterschied liegt im Licht, das sie aussenden, denn die Laser strahlen bestimmte Farben aus, statt des Standard-Weißes der herkömmlichen Glühbirnen.

    Die Quantum-Dots-OLED-Technologie geht ein ernsthaftes Problem an, mit dem die OLED-Hersteller konfrontiert sind: der allmähliche Verlust der blauen Farbe. Das ist darauf zurückzuführen, dass sich blaue Dioden schneller abnutzen als die roten und grünen. Anstatt die Verbindung von drei Dioden zu nutzen, um alle Grundfarben (RGB) zu erzeugen, variieren die Displays mit Quantum Dots die Größe des Raums, den die Quantenpakete durchqueren, im Nanobereich und erzeugen so jede Farbe zwischen Rot und Violett. Auf diese Weise werden die Abstände zwischen den einzelnen Pixeln auf dem Bildschirm kleiner, was höhere Auflösungen ermöglicht. Als positiver Nebeneffekt führt Quantum Dot zu einem noch geringeren Stromverbrauch als Standard-OLED. Ferner sind die Farben naturgetreuer, da keine Kombinationen aus Grün, Rot und Blau erforderlich sind, um verschiedene Spektren zu erzeugen.

    Zusammenfassung: Beleuchtung der Zukunft

    Die Entwicklungen in der Beleuchtung der Zukunft werden durch den Bedarf an Nachhaltigkeit, Automatisierung und Kosteneinsparungen vorangetrieben. Während die europäischen Richtlinien den Prozess eindeutig steuern, helfen smarte Geräte und andere periphere Technologien, sich in alle drei Richtungen vorwärtszubewegen.

    Dieser Leitfaden erläutert die wichtigsten Entwicklungen in der Welt der LEDs und anderer Technologien. Stöbern Sie in unserem Shop, um maßgeschneiderte Lösungen für Ihre eigenen Bedürfnisse zu finden.